Die Mitglieder der Feuerwehren setzen sich das ganze Jahr ehrenamtlich für ihre Mitmenschen ein und praktizieren ebenso gelebte Kameradschaft. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Leuten in Notlagen zu helfen, dabei befinden sie sich rund um die Uhr in Bereitschaft. Sie erleben aber auch fröhliche Stunden bei gemeinsamen gesellschaftlichen Unternehmungen. Weil dies ein attraktives und zudem sinnvolles Hobby ist, gibt es in der Region kaum Nachwuchssorgen, doch könnten sich durchaus noch mehr Frauen und Männer dem Dienst am Nächsten widmen.
Zur Hauptversammlung der FFW Helmbrechts legten die Redner beeindruckende Zahlen vor.
Verein und Wehr haben ein zufriedenstellendes Jahr hinter sich. Vorsitzender Benjamin Haller berichtete von einer Steigerung der Mitgliederzahl im Verein von 322 auf 349. Es standen viele Treffen in gemütlicher Atmosphäre an. Eine fester Bestandteil im Jahreslauf mittlerweile der neu installierte Rentnerstammtisch. Besucht wurden 2023 zahlreiche Feste und Jubiläen befreundeter Organisationen. Nicht mehr wegzudenken aus der Gemeinschaft ist auch das eigene Musikensemble FireFlies. Die Tradition der Sülze-Mahlzeit am Dreikönigstag wird dank des Engagements von Pascal Bächer beibehalten. Haller listete zudem zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Kinderfasching, Wanderungen und mehr auf.
Danach übernahm Kommandant Markus Richter das Wort und gab über dienstliche Tätigkeiten Auskunft. Wie er mitteilte, wuchs die Zahl der Aktiven auf 94 Dienstleistende, davon 13 Jugendliche. 2023 standen 113 Einsätze an. Für diese sowie für Weiterbildung, Gerätewartung und andere notwendige Tätigkeiten opferten die Aktiven 13 892 Stunden ihrer Freizeit. Doch fällt der zeitliche Aufwand sogar höher aus, denn in der genannten Zahl ist der Aufwand für Vorbereitungen, Besprechungen, Teilnahme an Sitzungen und überörtlichen Veranstaltungen nicht enthalten. Vor allem bei technischen Hilfeleistungen waren die Kameradinnen und Kameraden gefordert, es standen aber auch die Löschung und Eindämmung von Bränden an. U.a. leisteten die Helmbrechtser bei den Großeinsätzen in Schwarzenbach/Saale, Altenreuth, Ort und Weißdorf Hilfe. Der Redner erinnerte dann an die Inbetriebnahme der neuen Drehleiter, die ihre, im wahrsten Sinne, Feuertaufe bei den Bränden in Weißdorf und Ort bereits bestanden hat. Der Kommandant erwähnte in seinem Rückblick auch die erfolgreiche Teilnahme von Wehrleuten an den überregionalen Wettkämpfen „Firefighter Stairrun“ in Berlin und Hamburg und dem Schanzenlauf in Oberstdorf.
Richter bedankte sich bei allen, die für die Schlagkraft der Wehr garantieren und den Spendern. Ebenso galt ein Dank der Stadt Helmbrechts. Dort liegen Anträge für Ersatzbeschaffungen vor. Wünschenswert wäre ein Notstromaggregat, um bei einem Blackout oder Stromausfall als Leuchtturm für die Bevölkerung zu wirken, damit die Bürger die Möglichkeit haben, Hilfe jeglicher Art zu rufen, wenn in diesem Fall Festnetztelefone und Handys nicht funktionieren. Leider habe die Stadt die hierfür freigegebenen Kosten reduziert, so dass eine rasche Anschaffung eher unwahrscheinlich erscheint. Eine Überlegung der Kommune wert wäre es auch, so Richter weiter, einen hauptamtlichen Gerätewart für die Wehren einzustellen.
Schatzmeister Dominik Böhm erhielt in der Versammlung dann viel Lob für seine Kassenführung. Eine Veränderung gab es bei den Kassenprüfern. Neben Christian Hain nimmt nun Gerd Schüttler dieses Amt wahr, nachdem Werner Raithel darum bat, von seiner Wiederwahl Abstand zu nehmen.
Über die geleistete Nachwuchsarbeit informierte Christian Pfeil. Stolz könne man auf die Jugend sein, bei der zwei Gruppen im Kreisentscheid Platz eins und zwei belegten und sich somit für den in Pegnitz stattgefundenen Bezirksjugendleistungsmarsch qualifizierten, wobei dort ein Team Rang zwei in einem 41er-Starterfeld holte.
In der Kinderfeuerwehr hatten 45 Mädchen und Jungen immer viel Spaß, wie Leiterin Julia Strößner berichtete. Doch es hieß auch Abschied zu nehmen, denn wegen Umzugs innerhalb des Landkreises, gibt Julia Strößner ihr Amt ab, aus denselben Grund scheidet Andreas Haberzettl als Jugendbetreuer aus, sein Nachfolger ist Dominik Böhm. Die Firekids übernimmt nun federführend Patric Zakrawacz und die für die Brandschutzerziehung sind Heiko Niemetz und Daniel Ruder zuständig.
Die Nachwuchsarbeit im Landkreis stellte der dafür zuständige Kreisbrandmeister Florian Strobel in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. So gehören den 63 Jugendgruppen 528 Jugendliche an und 374 Mädchen und Jungen haben in 14 Kinderfeuerwehren Spaß und lernen dabei Grundwissen der Ersten Hilfe.
KBI Reinhard Schneider erwähnte die im Landkreis im letzten Jahr angefallenen 2968 Einsätze mit 34637 Einsatzstunden.
Seitens der Stadt bedankte sich Bürgermeister Stefan Pöhlmann für die zu Wohl der Allgemeinheit ehrenamtlichen geleistete Tätigkeit der Aktiven von 14 Wehren im Stadtgebiet und sagte: „Wir brauchen euch, wir mögen euch und wir sind stolz auf euch!“ Worten, denen sich Wolfgang Feilner und Pascal Bächer als Feuerwehrreferenten des Stadtrates anschlossen. Die Redner bedankten sich auch bei den Familien der Aktiven für deren Verständnis.
Ehrenkommandant Reiner Hoffmann wies schließlich noch darauf hin, dass die Chronikbände der Helmbrechtser Wehr nun digitalisiert und jetzt online im Gerätehaus einsehbar sind.
Zur Versammlung standen auch Ehrungen an. Zunächst überreichte Markus Richter eine Urkunde des Bayerischen Feuerwehrverbandes als Anerkennung für das Engagement der Firma Schmeier an den anwesenden Vertreter des Unternehmens, Frank Ogrissek. Für hervorragende Leistungen in der Jugendarbeit händigte Florian Strobel Andreas Haberzettel die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Oberfranken aus und Christian Pfeil durfte sich über die silberne Jugendnadel des Bayerischen Feuerwehrverbandes freuen.
Danach gab es Anerkennungen für Aktive, die eine runde Dienstjahreszahl aufweisen. Auszeichnungen erhielten Benjamin Dreßel, Julia Strößner, Patric Zakrawacz (20 Jahre), Andreas Haberzettl (25 Jahre) und Markus Richter (30 Jahre).
Der Verein ehrte Hans Sell für 50-jährige Mitgliedschaft, Rudolf Dreßel sowie Benjamin Haller mit dem zivilen Feuerwahrabzeichen in Silber.
Schließlich erfolgten Beförderungen durch Kommandant Markus Richter. Er ernannte Vilissa Shteinberg zur Feuerwehranwärterin, Jannik Frisch, Svenja Schleicher, Christian Keil, Kristina Gluth, Pascal Schneider zu Feuerwehrmännern bzw. Feuerwehrfrauen, Dominik-Patrick Haßler zum Oberfeuerwehrmann, Marina Brendel, Julian Burger, Michael Friedrich zu Hauptfeuerwehrmännern bzw. Hauptfeuerwehrfrauen, Christian Alber zum Brandmeister und Jürgen Brendel zum Oberbrandmeister.
Das Schlusswort hatte Hans Sell, der namens von Gewerbesteuerzahlern, welche der Kommune einiges an Geld einbringen und die Feuerwehr gerne unterstützen, in einer emotionalen und humorvollen Rede für die Anschaffung eines Notstromaggregats durch die Stadt warb.
Und hier noch ein Termin zum Vormerken: Am 25.Mai findet das diesjährige Hallenfest statt.
Autor: Werner Bußler
